Pornos und das Gesetz
Pornos zeigen dir nicht, wie Sex zu sein hat
Pornographische Bilder und Filme sind dafür gemacht, die Zuschauer/-innen sexuell zu erregen. Pornos sind kein Aufklärungsmaterial, das heisst, sie zeigen dir nicht, wie Sex abläuft oder abzulaufen hat.
Ab wann darf man Pornos schauen?
In der Schweiz besteht keine Altersbegrenzung, ab wann du Pornos schauen darfst. Strafbar machst du dich aber, wenn du unter 16jährigen Pornos anbietest oder Pornos bei ihnen verbreitest. Du darfst sie auch nicht für unter 16jährige sichtbar herumliegen lassen. Du machst dich dabei auch strafbar, wenn du selbst unter 16 bist. Also: Ein 15jähriger Jugendlicher, Max, bekommt auf dem Handy eine Pornofilmszene zugeschickt von einem Kollegen, Franz, der auch 15 ist. Franz macht sich strafbar, weil er den Porno an einen unter 16jährigen verschickt hat. Max macht sich nicht strafbar, wenn er ihn anschaut. Er macht sich nur dann strafbar, wenn er den Porno weiterschickt an Stefan, seinen ebenfalls 15jährigen Kollegen.
Pornos nur nach Vorankündigung zeigen
Wenn du Jugendlichen, die 16 oder älter sind, Pornos zeigst, kannst du dich strafbar machen, wenn du sie nicht vorher darauf hingewiesen hast, dass es sich hier um einen Porno handelt.
Illegale (harte) Pornos sind immer verboten
Das alles gilt nur für legale Pornos. Illegale (harte) Pornos darf niemand besitzen. Zur harten oder verbotenen Pornographie gehören Darstellungen, die sexuelle Handlungen mit Kindern oder mit Tieren, körperliche Ausscheidungen (ausser Sperma) oder Gewalttätigkeiten zeigen. Wer solche Pornos herstellt, verbreitet oder auch nur besitzt, macht sich strafbar.
Achtung Internet-Cache!
Es ist nicht eigentlich strafbar, illegale Pornos im Internet anzusehen. Strafbar ist, wenn sie gespeichert resp. heruntergeladen werden. Wenn du also zufällig auf Pornos mit Gewaltdarstellungen oder anderen illegalen Inhalten stösst, machst du dich nicht strafbar. Du musst sie aber sofort aus dem Cache entfernen, denn sie landen sofort im Cache und gelten dann als heruntergelanden. Anbieter von verbotenen sexuellen Inhalten machen es dir leicht, ihre Produkte runterzuladen – pass also auf!
Pornos sind nicht die (sexuelle) Wirklichkeit
Falls du schon Pornos gesehen hast, fragst du dich vielleicht, ob der Sex mit deinem Partner/deiner Partnerin nun auch so aussehen müsste. Die Antwort ist: nein. Pornographische Bilder und Filme sind dafür gemacht, die Zuschauer/-innen sexuell zu erregen. Pornos sind kein Aufklärungsmaterial, das heisst, sie zeigen dir nicht, wie Sex abläuft oder abzulaufen hat. In Pornos wird alles übertrieben, denn ihr Ziel ist, die Zuschauer möglichst schnell und stark zu erregen. Daher siehst du z.B. Geschlechtsteile, die besonders gross sind.
Im Porno findet oft auch kein richtiges Vorspiel statt. Du siehst also oft nur, was die Darsteller machen, wenn sie schon erregt sind. Das gibt dir vielleicht das Gefühl, dass Männer immer und sofort «können» und Frauen immer und sofort «bereit sind». Glaub das nicht. Du siehst ja nicht, was für «Vorarbeit» geleistet wurde, bevor die Kamera eingeschaltet wurde. Vergiss auch nicht, dass viele Szenen zusammengeschnitten sind, damit es so aussieht als ob jemand stundenlang Sex machen kann.
Glaub auch nicht, was du siehst, wenn weit «gespritzt» wird. Gut möglich, dass das ein Joghurtgemisch ist. Auch Frauen sind nicht immer und nicht zu allem bereit, wie das oft in Pornos dargestellt wird. Viele Pornodarstellerinnen sind gar nicht erregt und spielen ihre Lust, ihre Erregung und ihre Orgasmen nur vor.
Kurz gesagt: Pornos stellen nicht die sexuelle Wirklichkeit dar.
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